Stadtbeschluss

Volksvertreter wollen ursprünglichen Charakter ändern

Die Bezirksvertretung Bonn lehnte in ihrer Sitzung am 26. Januar 2016 die Bürgeranträge ab, mit denen ein Totalumbau des Baumschulwäldchens gestoppt werden sollte. Die Mitglieder der Bezirksvertretung sahen sich außerstande, den Argumenten der Antragsteller sowie der Anwohnerinnen und Anwohner zu folgen.

Statt dessen trugen Hanno von Raußendorf (Linke) und Hartwig Lohmeyer (Grüne) vor, dass das Baumschulwäldchen für alle Bonner Bürger da sei und nicht nur nach den angeblich partikularen Interessen der Anwohner gestaltet werden sollte. Außerdem wollten sie  das Baumschulwäldchen ‚mal modern‘ gestaltet sehen (v. Raußendorf), wobei der Park nicht die Funktion haben sollte, Lärm für die Anwohner abzuhalten (!).

Herbert Spoelgen (SPD) räumte zwar ein, dass die Anwohnerinnen und Anwohner früher hätten beteiligt werden sollen. Aber da nun schließlich die Landschaftsarchitekten von scape den Wettbewerb gewonnen hätten und das Geld vom Land bewilligt sei, könne man nicht einfach die Pläne des Siegerentwurfs über den Haufen werfen. Schließlich könne die Stadt wegen ihrer chronischen Verschuldung einen Umbau nicht aus eigenen finanziellen Kräften stemmen. Dieser Sichtweise schloss sich auch Nicole Bonnie (CDU) weitgehend an.

Einzig Elmar Conrads-Hassel (FDP) nahm die Bedenken der Anwohner und von Dr. Schoen, dass das Baumschulwäldchen als ganzes unter Denkmalschutz stehe und daher nur saniert, nicht aber umgebaut werden solle ernst. Der FDP-Stadtverordnete plädierte aber vergebens dafür, dass die Bezirksvertretung erst einmal das abschließende Votum der Oberen Denkmalbehörde abwarten solle, bevor überhaupt ein Umbau weiterverfolgt werde.

So beschloss die Bezirksvertretung den Umbau dieses Parks. Allerdings gewährte sie interessierten Bürgern eine kleine Option auf Mitsprache: 20 – 25 Bürgerinnen und Bürger durften sich an der Konzeption zur neuen Wegeführung in einem Bürgerworkshop beteiligen. Am grundsätzlichen Umbau des Baumschulwäldchens sollte aber nichts geändert werden.