Das Baumschulwäldchen

Der kleine 1,4 Hektar große Park liegt im Bonner Zentrum, knapp zehn Fußminuten vom Bonner Hauptbahnhof entfernt:

 

 

Obwohl für einen Park relativ klein, könnte er dennoch bei gegenseitigen Respekt generationenübergreifende Nutzungsarten befriedigen und Raum geben für Eltern mit spielenden Kindern, für ruhebedürftige Senioren, Hundebesitzer und Sporttreibende.

Doch es scheint, als hätte die Stadt diesen kleinen Park aufgegeben: Seit Jahren ist er nicht mehr richtig gepflegt worden, nur noch das Allernotwendigste wie Rasenmähen und -trimmen wird erledigt. Alte Bäume wurden und werden kurzerhand gefällt, weil sie angeblich bei Starkwinden eine Gefahr für die Passanten darstellen könnten. „Nicht verkehrssicher“ heißt es dann im sperrigen Bürokratendeutsch der Verwaltung, ohne Rücksicht auf das lange Leben dieser Sauerstoff spendenden Flora, die im Sommer kühlt, Starkregen effektiv aufnimmt und den lästigen Verkehrslärm etwas dämpft.

Zudem werden defekte Laternen monatelang nicht repariert und nachts besonders dunkle Bereiche nicht durch neue unaufdringliche Beleuchtungen erhellt.

Die Begrenzungspoller der Parkplätze rund um den Park sind jahrelang nicht erneuert worden, so dass vermehrt dreiste Autofahrer ihre Kfz auf den außen umlaufenden Grasflächen des Parks abstellen und unansehnliche Parktaschen in den Park hinein schaffen.

All diese trostlosen Aspekte vermitteln das Bild einer Verwahrlosung, die sich selbst verstärkt: Wo durch nichtgeleerte Mülleimer Abfall verstreut wird, Hecken nicht beschnitten werden, ein Sandkasten für Kinder für Kippen, Bierflaschen und Junkfood-Verpackungen zweckentfremdet wird, muss man sich nicht wundern, wenn sich unbekümmerte und ignorante Passanten sowie Drogensüchtige dazu eingeladen fühlen, den Park noch mehr zu verunstalten: Eine sich selbst verstärkende Tendenz der Parkzerstörung wirkt hier.