Bürger-Workshop

Endlich wurde das eingelöst, was die Anwohnerinnen und Anwohner seit der Bekanntgabe der Umbaupläne zum Baumschulwäldchen vor zwei Jahren eingefordert hatten: Am 16. April 2016 fand von 10 – 15 Uhr der versprochene Workshop für die Neugestaltung des Parks in der Michaelschule in der Haydnstraße mit rund 30 Teilnehmern statt.

Nach der Begrüßung durch den externen Moderator Till Schüler stellte der Leiter des Amtes für Stadtgrün, Dieter Fuchs, klar, worum es in diesem Forum gehen sollte, was nach dem finalen Beschluss der Bezirksvertretung noch gestaltbar wäre und wie die Ergebnisse des Workshops in die weiteren Planungen für das Baumschulwäldchen einfließen könnten.

Wünsche, Ideen und Vorstellungen

Dann bat der Moderator die Teilnehmer zu äußern, welche Wünsche sie mit dem Baumschulwäldchen und seiner Neugestaltung verbinden. Folgende Leitfragen, die sich auf den Planungsentwurf der Landschaftsarchitekten scape bezogen sollten dabei berücksichtigt werden:

  • Welche Qualitäten und Defizite weist das Wegesytem auf?
  • Wie kann das Erlebnis des Parks bei Durchschreiten verbessert werden?
  • Wie kann das Baumschulwäldchen in das Umfeld eingebunden werden?
  • Wo und wie will man im Baumschulwäldchen verweilen?

Die Anwohnerinnen äußerten dann ihre Wünsche, die mit einer Kartentechnik an eine Pinwand fixiert wurden:

Die Vorstellungen hatten ein weites Spektrum und reichten für das Baumschulwäldchen als einen Ort der Entschleunigung, der Geborgenheit, des Verweilens und Ausruhens, der Ruhe und des Rückzugs, über einen Platz zum Spielen, Grillen und Treffpunkt für Gruppen und Generationen. Vielfach bekundet wurde das Interesse am Erhalt der alten Bäume und der Vegetation sowie Neupflanzungen. Für den Erhalt des bestehenden Wegesystem sprachen sie ebenfalls viele aus. Außerdem sollten die vorhandenen Parkplätze nicht zurückgebaut werden, aber auch nicht neue geschaffen werden, wobei der Kostenrahmen bei der Neugestaltung eingehalten werden sollte.

Durch einen anschließenden gemeinsamen halbstündigen Park-Rundgang wurden die manifestierten Wünsche an Ort und Stelle in informellen Gesprächen mit den Mitarbeitern der Stadt und scape ausgetauscht.

So dann folgten Gruppenarbeiten wieder in der Michaelschule. Till Schüler schlug vor, dass die Anwohnerinnen und Anwohner jeweils in drei Gruppen zu den Themen „Wegesystem“, „Vegetation“ und „Spielen“ diskutieren und ihre Wünsche konkretisieren sollten. Auch dabei wurde die Technik der Pinwandmoderation angewendet.

Zum Schluss des Workshops kamen wieder alle im Plenum zusammen und die Gruppenmoderatoren der Stadt und von scape stellten die Gruppenergebnisse vor.

Die Workshop-Teilnehmer wünschten im Wesentlichen:

Wegesystem
  • Die bestehende Wegeführung beibehalten, d.h. den bestehenden Rundweg im Park erhalten
  • Die Wegequalität verbessern und die Wegeart wassergebunden anlegen
  • Die lebenden Bäume bei der Wegeführung unbedingt berücksichtigen
  • Den Park-Eingang an der Kreuzung Wittelsbacher-Ring / Beethovenplatz auf einen reduzieren, der in den Park hineinführen soll
  • Die übrigen Parkeingänge aufwerten und an bestehende Laufrichtungen von Passanten anpassen, insb. beim Eingang Wittelsbacher-Ring / Rottenburgstraße und Haydnstraße / Händelstraße
  • Mehr Laternen und Abfalleimer anbringen
Vegetation
  • Erhalt von großkronigen, alten Bäumen und der freien Wiesenfläche in der Parkmitte sowie die Diversität der Vegetation
  • Nachpflanzungen mit einheimischen Baumarten, wie Linden, Hainbuchen und Rosskastanien
  • Neupflanzungen bzw. Verpflanzung von Hecken zur Abgrenzung des Parks insb. zum lärmenden Wittelsbacher-Ring sowie die Schaffung eines grünen Parkrahmens
  • Aufwertung von Aufenthalptsbereichen im Park durch Neupflanzungen
  • Auslichten von dunklen uneinsehbaren Stellen und Schaffung von Sichtbeziehungen

Spielen
  • Schaffung von Spiel-Inseln an den Rändern des Parks, insbesondere in der Nähe des Spielplatzes an der Michaelschule für ältere Kinder
  • Keine große Ansammlung von Spielgeräten auf der großen Wiese, sondern Flächen, die von Spielenden selbständig und mit Phantasie genutzt werden können
  • Möglichkeiten fürs Boule-Spielen, Balancieren und Bouldern
  • Spielmöglichkeiten mit Sand und neuen Spielgeräten für Kleinkinder am Gärtnerhaus

Als Resümee des Bürger-Workshops lässt sich festhalten, dass die Vorschläge durchweg konstruktiver Natur waren und die Bürgerinnen und Bürger engagiert die Gelegenheit in einer freundlichen Atmosphäre nutzten, ihre Wünsche und Vorstellungen zur anstehenden Neugestaltung des Baumschulwäldchens einzubringen.